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Mehrteilige Arbeiten
1987/88 verlagert Roger Lips seine Bearbeitungstechniken von den mechanisch
enzymatischen weg hin zu eher originär fotografischen, wie der extremen
Ausschnittvergrößerung, Tonwertumkehrungen, Mehrfachbelichtungen, Farbverschiebungen
unter Kunstlicht sowie dem Ausnutzen der speziellen Rastereigenschaft
von Polaroidsofortdiamaterial.
Zwei Triptychen mit eher religiös archaischem Inhalt entstehen noch Mitte
der achtziger Jahre. 1987/88 nimmt Lips ein paar Jahre alte Fotografien
und ordnet sie zu strengen 2er Gruppen. Kaum veränderte Bilder von früheren
Reisen stehen neben Ausschnittvergrößerungen oder positiv abgezogenen
Lichtspuren auf S/W-Negativmaterial. Dort, wo Gesichter auftauchen, sind
sie weit weniger bearbeitet, als Lips es in den Jahren zuvor tat.
Es hat den Anschein, als wenn Lips das, was er vorher in Schichten übereinander legte,
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SB 055 |
o.T., 1987/88 |
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SB 238 |
SB 239 |
SB 240 |
alle
o.T. (Tumi und Janis), 1992/93 |
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nun nebeneinander setzt und die Verschmelzung, das "Mehr", das in der Verbindung
von Bildern entsteht, in den Kopf des Betrachters verlegt.
1991 entstehen 3 Leuchtkästen. Bei allen dreien handelt sich um die völlige Dekonstruktion eines Bildes von 1985, dem "blauen Kopf" (SB 020).
Ein Jahr später folgen die "AIDS-Triptychen", eine von bitterer Moral
durchzogene Anklage homosexuellen Umgangs mit Sex, Liebe und Körperlichkeit.
Als positives Gegenbild zu diesem von Lips konstatierten Umgang gehört
daher auch das letzte Triptychon in diesen Zusammenhang ,Bilder eines
freien Tanzes zweier Männer.
Durch Anklicken der Bilder erhalten Sie große Darstellungen mit einigen Daten. Die Nummern sind die Nummern im Werkverzeichnis. Auf der Ebene der großen Darstellungen können Sie vor- und zurückblättern.
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SB 057 |
o.T., 1988 |
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